Gedanken-Splitter
20.04.2019

Über das Versprechen und Vergeben

Was gibt es  zu vergeben, und wofür muss ich um Verzeihung bitten? Oft bin ich in Handlungen verstrickt, aus denen ich mich nicht befreien kann. Ja, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass mein Handeln in der besten Absicht oftmals noch andere Folgen hat als die beabsichtigten Nebenfolgen, die meiner Absicht sogar zuwiderlaufen.Wir Menschen sollen einander auch vergeben, dass wir einander nicht geben und voneinander auch nicht erhalten können, was wir uns vom anderen ersehnen und wünschen.

Vergeben bedeutet nicht vergessen; zugefügte Verletzungen oder enttäuschte Erwartungen begleiten uns oft lange, wenn nicht gar lebenslang. Vergeben aber verändert die Art und Weise, wie ich mich erinnere, es befreit mich vom Gift der Unversöhnlichkeit. Verzeihen verhindert, dass mich ein Geschehen aufzehrt und zugrunde richtet.

Das Vergeben und Verzeihen befreit den Betroffenen  von der dunklen, unangenehmen, ängstigenden Vergangenheit der Handlungen, die  – wenn sie getan sind – nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Verzeihen überwindet den Zirkel des Auf- und Abbrechens – ja so war es, nein so war es nicht. Verzeihen beendet die dämonische Fixierung auf das bereits Getane und schenkt uns damit die Fähigkeit wieder aufzuatmen, frei zu atmen und wieder in Freiheit zu leben und zu handeln.

Freiheit heißt Ent-Scheidungen in Eigen-Verantwortung zu treffen samt den damit daraus folgenden Konsequenzen.